30/04/2024
Nachhaltigkeit in der Energie-beschaffung
Lesezeit: 4 Min
Autor: Sebastian Gohlke
Der Wertbeitrag von PPAs und GoOs zur Reduzierung von CO2-Emissionen
In einer Unternehmenswelt, die zunehmend um Nachhaltigkeit bemüht ist, ist auch die Art und Weise, wie wir Energie beschaffen, auf den Prüfstand zu stellen. Die Nutzung erneuerbarer Energiequellen wie Sonne, Wind, Wasser und Biomasse rückt immer mehr in den Fokus. Erneuerbare Energien waren im Jahr 2023 laut Statistischem Bundesamt für 56 Prozent der in Deutschland erzeugten Strommenge verantwortlich, was einem Anstieg um fast zehn Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Aber auch die Art und Weise, wie Unternehmen ihre Strom- und Erdgasbeschaffung gestalten, auch mit Blick auf die dahinterstehende Risikostrategie, spielt eine immer wichtigere Rolle. Dabei nehmen Power Purchase Agreements (PPAs) und Herkunftsnachweise (GoOs) eine besondere Rolle bei der Reduzierung von CO2-Emissionen ein. Diese immer wichtiger werdenden Tools PPA und GoO helfen die gesteckten Nachhaltigkeitsziele im Rahmen der ESG-Strategie zu erreichen.
Die Rolle von PPAs bei der Emissionsreduzierung
Power Purchase Agreements (PPAs) sind langfristige Verträge zwischen Energieerzeugern und Abnehmern, die den Kauf von Strom zu festgelegten Preisen ermöglichen. Ein wichtiger Aspekt von PPAs ist, dass sie oft die Entwicklung von erneuerbaren Energieprojekten wie Windparks oder Solaranlagen finanzieren. Durch den Abschluss von PPAs können Unternehmen ihren Energiebedarf decken und gleichzeitig ihren CO2-Fußabdruck reduzieren, da der von diesen Projekten erzeugte Strom aus sauberen Energiequellen stammt. Diese langfristigen Verträge bieten den Erzeugern auch eine gewisse Planungssicherheit, was dazu beiträgt, den Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben und fossile Brennstoffe zu ersetzen.
Bedeutung von GoOs für die Nachverfolgung von Nachhaltigkeitszielen
Guarantees of Origin (GoOs) spielen eine entscheidende Rolle bei der Sicherstellung, dass der gekaufte Strom tatsächlich aus erneuerbaren Energiequellen stammt. GoOs sind Zertifikate, die den Nachweis erbringen, dass eine bestimmte Menge an Strom aus erneuerbaren Quellen wie Sonne, Wind oder Wasser erzeugt wurde. Indem Unternehmen GoOs erwerben, können sie sicherstellen, dass der von ihnen verbrauchte Strom tatsächlich dazu beiträgt, die CO2-Emissionen zu reduzieren und ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.
Herausforderungen und Chancen bei der Umsetzung von nachhaltigen Energiebeschaffungsstrategien
PPAs und GoOs sind vielversprechende Instrumente im Kontext der Nachhaltigkeit. Dennoch gibt es für Unternehmen in diesem Bereich natürlich auch Herausforderungen zu bewältigen. Komplexe Vertragsstrukturen von PPAs können für einige Unternehmen abschreckend wirken. Auch gilt es genau zu prüfen, wie das Wind- oder Solar-Erzeugungsprofil in das eigene Lastprofil passt und wie die Mengen in dem Lieferkonstrukt mit dem Lieferanten integriert werden können.
Der Markt für GoOs kann je nach Region und Verfügbarkeit schwanken. Auch gilt es auf einen gewissen Mindeststandard bezüglich der Qualität der Zertifikate zu achten.
Trotz der Herausforderungen bieten PPAs und GoOs die Chance für Unternehmen in erneuerbare Energien zu investieren und somit die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern. Im besten Fall geben sich Ökologie und Ökonomie hier sogar die Hand und es kann nicht nur der ökologische Fußabdruck reduziert werden, sondern es können auch langfristige Kostenersparnisse realisiert werden.
Fazit
Die Bedeutung von Nachhaltigkeit bei der Strom- und Erdgasbeschaffung kann nicht oft genug betont werden. PPAs und GoOs bieten Unternehmen wirksame Werkzeuge, um ihre CO2-Emissionen zu reduzieren und ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Indem sie in erneuerbare Energien investieren und transparente Beschaffungspraktiken anwenden, können Unternehmen nicht nur einen positiven Beitrag zum Klimaschutz leisten, sondern auch langfristige Wettbewerbsvorteile erzielen.