Warum ist ein Nachhaltigkeitsbericht so wichtig?

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Autor: Marie Sitter

 

Bereitschaft zu Veränderung 

Unternehmen, die Nachhaltigkeit und kontinuierliche Verbesserung in ihrer Kultur verankern, zeichnen sich durch eine innere Innovationsfähigkeit aus. Sie sind darauf eingestellt, umzudenken, da sie sich bewusst sind, dass der bisherige Weg langfristig nicht beibehalten werden kann.

Roland Berger hat in einem Beitrag vier mögliche Szenarien für die Zukunft unserer Welt im Jahr 2050 beschrieben und dabei berücksichtigt welche Rolle die Nachhaltigkeit dabei spielen kann. Für die Unternehmen ist das Szenario „Wettlauf um Nachhaltigkeit“ das wünschenswerteste, wo Unternehmen als verantwortungsbewusste Akteure in der Gesellschaft agieren, und eine nachhaltige Transformation der Wirtschaft vorantreiben.

 

Die aktuelle Situation der Wirtschaft zeichnet sich dadurch aus, dass die Herausforderung zur Nachhaltigkeit nicht in der Erkenntnis liegt, sondern an passenden ESG-Konzepten und deren Umsetzung.

 

Transparenz

Die steigende Nachfrage seitens Kunden, Mitarbeiter und Finanziers nach einem standardisierten Rahmen zur Bewertung des Nachhaltigkeitsfortschritts von Unternehmen hat einen deutlichen Aufschwung erfahren. In diesem Kontext bietet ein umfassendes ESG-Framework (Environment, Social, Governance) die ideale Lösung, indem es sämtliche entscheidenden Dimensionen der Nachhaltigkeit umfassend abbildet und messbar macht. Dieses anpassbare ESG-Framework kann flexibel auf jedes Unternehmen und jede Branche zugeschnitten werden, um als effektives Instrument für interne Zielsetzungen und Steuerungsmaßnahmen genutzt zu werden. Die resultierenden Berichte und Daten dienen als solide Grundlage für externe Prüfungen und gewährleisten eine vergleichbare Transparenz in Bezug auf die Nachhaltigkeitsleistung von Unternehmen.

 

Arbeitgeberattraktivität

Inmitten des Fachkräftemangels und dem Eintritt neuer Generationen in den Arbeitsmarkt sehen sich Unternehmen mit besonderen Herausforderungen konfrontiert. Die gezielte Förderung der Arbeitgeberattraktivität durch eine nachhaltige Unternehmensführung bietet dabei eine einzigartige Gelegenheit, erstklassige Talente anzuziehen. Insbesondere die aufstrebende Generation von Arbeitnehmern wünscht sich eine Arbeitswelt, die sich verstärkt für Umwelt, Soziales und eine ethisch ausgerichtete Unternehmensführung engagiert. Unternehmen, die ihren sozialen Verpflichtungen ernsthaft nachkommen, können somit einen bedeutenden Wettbewerbsvorteil im Kampf um hochqualifizierte Fachkräfte erzielen.

 

Finanzierung

Die wachsende Relevanz von Nachhaltigkeitsaspekten spiegelt sich inzwischen auch auf den Finanzmärkten wider. Investoren und Finanzierer stellen kontinuierlich steigende Anforderungen an Unternehmen in Bezug auf deren Nachhaltigkeitsleistung und Transparenz. Unternehmen mit einer klar definierten Nachhaltigkeitsstrategie erweisen sich als besonders attraktiv für Investoren und verfügen dadurch über eine gesteigerte Flexibilität. Diese Flexibilität ermöglicht es ihnen, notwendige Investitionen zeitnah zu tätigen und rasch auf aktuelle Herausforderungen und Trends zu reagieren. Die Integration bewährter Nachhaltigkeitskonzepte eröffnet in der Praxis der Kreditvergabe neue Perspektiven für Finanzierungsmöglichkeiten und geschäftliche Potenziale.

 

Unternehmenswert

Die Integration von Nachhaltigkeit zählt zu den entscheidenden Faktoren für die Steigerung des Unternehmenserfolgs und des Unternehmenswerts. Laut einer Analyse von Ernst&Young nimmt Nachhaltigkeit mit beeindruckenden 94% den ersten Platz ein, noch vor der strategischen Ausrichtung (68%), der Qualität des Top-Managements/der Governance (52%) und Finanzkennzahlen (35%).

Hierbei geht es nicht bloß um die Verbesserung der Außenwahrnehmung; vielmehr spielen auch operative Effekte auf das Unternehmensergebnis eine entscheidende Rolle. Die Implementierung einer Kreislaufwirtschaft steigert beispielsweise die Materialeffizienz, während eine höhere Diversität oder verbesserte Arbeitsbedingungen die Produktivität der Belegschaft steigern. Diese Faktoren tragen maßgeblich zur positiven Entwicklung von Umsatz und Margen bei. Zur Maximierung des Unternehmenswerts ist es daher von entscheidender Bedeutung, dass Unternehmen das Thema Nachhaltigkeit in ihre strategische Kapitalallokation integrieren. Dies umfasst sowohl die Analyse der aktuellen Aktivitäten als auch die Bewertung strategischer Handlungsoptionen unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit.

 

Gesetzgebung

Die Regulierung spielt eine entscheidende Rolle bei der Schaffung der notwendigen Rahmenbedingungen für den Weg zur Nachhaltigkeit. Die Europäische Union setzt sich das Ziel, Unternehmen im gemeinsamen Wirtschaftsraum dazu zu bewegen, ihre Prozesse, Produkte und Geschäftsmodelle verstärkt an ESG-Kriterien auszurichten. Seit 2018 sind daher börsennotierte Großunternehmen, Banken und Versicherungsgesellschaften durch die „Non-Financial Reporting Directive“ (NFRD) zur Nachhaltigkeitsberichterstattung angehalten. Diese Regelung wird ab 2025 durch die „Corporate Sustainability Reporting Directive“ (CSRD) abgelöst und auf bilanzrechtlich große Unternehmen sowie kapitalmarktorientierte KMU ausgeweitet.

Die CSRD hat das Ziel sicherzustellen, dass Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsleistung und ihren Beitrag zum Klimaschutz klar, konsistent und vergleichbar darstellen. Dadurch sollen Investoren, Kunden und andere Stakeholder genaue Informationen erhalten. Die Neuerung besteht darin, dass der Lagebericht im Jahresabschluss um eine Nachhaltigkeitserklärung erweitert wird, die erstmals europaweit auf einheitlichen „European Sustainability Reporting Standards“ (ESRS) basiert.

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